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Donnerstag, 27. Februar 2014
Um Kap Hoorn mit dem Kreuzfahrtschiff (2012)
rames, 17:46h
13.1. (Sao Paulo)
Hallo, um halbacht aufgestanden, Frühstück, Taxi zum Bahnhof (viel zu früh da). Platz im Zug besetzt, aber gleich daneben Plätze gefunden. Plötzlich gemerkt, dass der Zug doch durchfährt! Sollen wir nun in Köln umsteigen, oder doch durchfahren auf der schöneren aber eine Stunde längeren Strecke am Rhein entlang?? Kurz vor Köln Entscheidung für Umsteigen. Neuer Zug fährt in andere Wagenreihenfolge ein als angegeben. Deswegen hetziger Umstieg und schlussendlich doch Abteilfindung. In Frankfurt viel Zeit und Mittagessen um halbfünf . Abflug ein paar Minuten verspätet um 20.30h. Ruhiger Flug in beinfreier aber sitzenger Reihe 19E und D und Ankunft um 5.00h Ortszeit (= 8.00 deutsche Zeit). Aufregung wegen Wartezone auf Gate 22 in Gate 20A und keiner Rauchmöglichkeit in Sao Paulo.
16.1.
Kaffetrinken und Croissantessen mildern Probleme ein wenig. Nach 3 Stunden Wartezeit geht es zurück in das gleiche Flugzeug in die gleichen Sitze zum Weiterflug nach Santiago. Dort Ankunft um 12h Ortszeit (= 16.00h deutsche Zeit) nach 5700 und 2600 km Flug am Freitag 13.1.. Manche Schwierigkeiten mit eingeführten Lebensmitteln bei anderen Reisenden (Rainer gibt Apfel in Abfall). Endlich Abfahrt zum Hotel Caesar Business auf der Avenido de Bernardo O´Higgins (Almeda) an der MetroStation „Santa Lucia“. Dort Kofferausladen und warme Sachen in einem extra Raum lagern. Dann Abfahrt zur Stadtrundfahrt, - nein Abmarsch zum Stadtrundgang mit Regierungsviertel (Moneda), Mittagimbiss, Kathedrale, Plaza Major, nicht ins Nationalmuseum und anschließender Weiterfahrt durch Santiago auf den Hügel „Parco metropolitano“ (?) zum Gucken auf „Reichenviertel“ und versmogte Anden.
18.1. (auf dem Schiff)
Nach Zimmerbeziehen, Kaffetrinken und Umgucken zum Abendessen in Italia Piccola (es gibt bessere Italiener !). Dort Schreck für Heide: Beim Rauchen auf der Straße vor dem Lokal springt ihr einer von hinten an den Hals und versucht, ihr die Halsketten abzureißen: Die große Garibaldi erwischt er ohne Verschluss, die kleinen reißen ab und rutschen in Heides BH mit den Anhängerherzen und -Aquamarin. Bedauern und Entschuldigungen der Umstehenden deutsch-sprechenden Chilenen bringen die Sachen nicht zurück und mildern den Schreck nicht. Der nette Polizist im Polizei-Van an der Ecke beim Hotel schreibt mit englischen und spanischen Brocken im Schein seines Handys das Protokoll des Raubs und gibt uns für die Versicherung ein Formular ohne Vorgangsnummer mit. Die besorgt erst der Rezeptionist des Hotels am Samstag 14.1. telefonisch.
Schönes Wetter lässt uns nach dem Frühstück auf den HandwerkerMarkt um die Ecke gehen (ganz vorsichtig), um dort eine Halskette mit Ohrringen für Heide und andere Mitgebringsel zu erstehen.
Auf den Besuch des Bella-Vista-Viertels zum Mittagessen und Weiterbummeln verzichten wir unter dem Eindruck des vorherigen Abends zu Gunsten von Mittagessen, Mittagsschläfchen, Kaffetrinken auf der Terrasse, Abendessen und anschließendem Relaxen beim Pool unterm Sternenhimmel.
Am Sonntag 15.1. bringt uns der Bus durch die Wein- und Obst (besonders Hass-Avocados und Zitrusfrüchte)Plantagen über die Küstenkordillieren nach Valparaiso zum Schiff: Große Stadt mit Hochhäusern und bunten kleinen Häusern, die sich überall die Hügel hinaufziehen. Überraschend schnelle Einschiffung (mit allen Koffern!), Imbiss, Kabine beziehen und Sonneliegen; Abendessen mit nettem Ehepaar aus Hessen; früh zu Bett.
Montag 16.1. beginnt mit Sonne, Frühstück, Umgucken, geht weiter mit Mittagessen, Sonnesitzen, Umgucken, Kaffetrinken, und endet nach „Formular“-Abendessen und CaptainsCocktail relativ früh in der Kabine (ohne Fotographie !).
Dienstag 17.1. zeigt sich in der Webcam des Schiffes etwas bewölkt, wird auch als unsicher wettermäßig mit 7° bis 22°C im Tagesprogramm gekennzeichnet, entpuppt sich dann aber als sonnig und warm, als die „Ausreederei“ in Puerto Montt beginnt. Rainer muss wieder 'mal einen Apfel opfern. Der Ausflug zum Llanquihue-See (sprich: Yankeeway), den Retrohue-Wasserfällen und Puerto Varas mit Immer-wieder-Blicken auf den Osorno- und andere Vulkane erweist sich als lohnend, auch wegen des Mittagessens (mit Pisco-Sour und einem Glas Wein + Wasser!). Abends noch Kakao (sehr süß!)-Trinken bei schöner Gitarrenbegleitung.
Mittwoch 18.1. beginnt erst um 9.33h, da verschlafen. Wetter schön. Küstenlandschaft spannend. Umgucken, WiFi-Anmeldung, Text schreiben. Niko email beantworten. Dabei ändert sich das Wetter auf kalt und regnerisch. Nach dem Abendessen ein bisschen Gitarrenmusik und Cocktail/Bier in der „Dunkel-Lounge“ als letzte Gäste.
19.1. (vor der MagellanStraße)
Nach dem Aufwachen um 9.00h zeigt die Bordkamera am Do. 19.1. links und rechts Berge mit wolkigem Himmel. Die Karte zeigt so viele Inseln und Inselchen, dass man sich fragt, wo der rote Punkt, der die Position des Schiffs markiert, noch Platz im Wasser findet!! Deshalb bleiben die Eier und Speck und Würstchen und gegrillte Tomate und Ham erst 'mal auf dem Teller sich selbst überlassen, Kaffe wird gar nicht geholt, weil Fotos und Videos die Durchfahrt durch den Trinidad Kanal dokumentieren sollen. Nach dem Frühstück fällt auch prompt Nebel und der „Fjord“ weitet sich. Beim Mittagessen blasen die Walgruppen „um die Wette“ und wir verlassen den Kanal.Auf dem Pazifik bewegt sich das Schiff nicht nur vorwärts, sondern auch (gemäßigt!) hoch und runter und links- und rechtsneigend, so dass wir uns in ein Mittagsschläfchen wiegen lassen können. Danach lassen dunkle Wolken die Berge in der Ferne als Inseln und Links- und Rechtsbegrenzung der Magellanstraße nur erahnen. Beim Näherkommen entpuppen sie sich als Spitzen und Zacken und Grate und Kuppen ohne großen Pflanzenbewuchs. In der Constellation-Lounge sitzt es sich gut vor den großen Panoramafenstern mit dem gleichen Ausblick wie auf der Brücke!
22.1. (nach Kap Hoorn)
Die Magellanstraße sieht aus wie ein Fjord in Norwegen: links und rechts hohe Berge mit Schnee und ohne Schnee und mindestens ein Wasserfall, dann wird’s langsam dunkel während des Abendessens (ca. 21.30h). Ich weiß jetzt gar nicht mehr, an welchen Tagen welche Shows abends waren. Aber sie waren zum Teil recht spannend. Daniel Bouchet, ein Sänger, der auch (spanische) Gitarre spielte; Das Showteam mit guten Sängern und Tänzern; ein (Luftseil-)Akrobat auch mit Partnerin zum Verzaubern und Luftanhalten; die „Pampa Devils“ mit Bolas und TangoShow; das Orchester, das auch ganz hervorragend als Jazzcombo fungiert. Außerdem gibt es in den verschiedenen Bars noch Tanz- und Popcombos und Gitarren- und Klavierspieler, ein KlassikDuo. Es ist fast ein bisschen schade, dass wir die zweite Essenssitzung haben, die dann doch meist bis 23h dauert..... In der Magellanstraße lässt es sich gut schlafen, da kaum Meerbewegung, auch wenn sie sich mitten in der Nacht um 90° nach NW dreht,um unsere Celebrity Infinity am 20.1. nach Puntas Arenas zu bringen.Dort wandeln wir auf historischen Spuren und staubigen Straßen nach Fort Bulnes, einem wieder aufgebauten englischen Fort mit Grassoden-Häusern, Palisadenzäunen, Blockhäusern, einer Kirche, vielen alten Kanonen und wunderschönen Ausblicken auf die Magellanstraße vor und nach dem „Knick“. Vom „Hungerdorf“ ist nichts mehr zu sehen, aber die schöne Bucht hat Fischer dazu gebracht ein neues Dorf mit Hafen zu bauen,weil es billiger ist, den Fang mit dem LKW nach Puntas Arena zu bringen und dafür kürzere Wege in die Fanggründe zu haben. Das erklärte uns Gerd ..?.., der Urgroßvater, dessen älteste Urenkelin 20 ist, so dass er vielleicht noch Ur-ur-großvater wird, und dessen Vater aus Rügen auf sehr verschlungenen Wegen nach Puntas Arenas gekommen war. Er spricht noch besser Deutsch als Englisch und baut seine Erklärungen sehr didaktisch auf !Er ist begeisterter Patagonier und wirbt sehr dafür, die Streitereien um Grenzen und Ausbeutung der Bodenschätze zwischen Chile, Argentinien und Paraguay zu beenden und einen gemeinsamen Patagonienstaat zu gründen. Der abschließende Besuch in der „Estancia ...“ lieferte schöne Einblicke in Schlafzimmer aus den 50-iger Jahren („wenn nicht abgeschlossen ist, ist die Toilette frei und kann benutzt werden“), „Sala del arma“, Schuppen, Schmiede, Wohnzimmer und großen Festraum mit Tanzvorführung („Huelpa“ ?) des Hausherren-Ehepaares im Petticoat und Gauchokostüm einschließlich klingelnden Sporen und kleinen Häppchen nebst Pisco-Sour, der uns dann leider nicht mehr den Weg in die Stadt sondern nur noch zurück aufs Schiff übrig ließ...
25.1. (vor Mar de la Plata)
Das Schiff fand auch ohne unsere Hilfe und ohne Pisco Sour den verschlungenen Weg durch die Kanäle und Inselchen in den Beagle-Kanal, während wir zuerst den Pampa-Devils bei ihrer Show und dann dem Orchester bei seiner Jam-Session zuguckten.
In Ushuaia warten am 22.1. schon die Busse, da die Reihenfolge des Ausfluges sich geändert hat: Erst Nationalpark, dann Katamaran zu den Seelöwen und Kormorane, die hier gar nicht einfach schwarz und klein sind, sondern mit ihren weißen Bäuchen und schwarzen Rücken und der selben Art auf Felsen herumzustehen solange Pinguinen gleichen, bis sie losfliegen...Im Nationalpark fanden wir neben schöner Natur (Buchten, See, Fluss, Regenwald) auch Überreste von Resten von Hütten der Ureinwohner und die Bestätigung dafür, dass Chile und Argentinien sich nicht wirklich gewogen sind, da wir trotz vorheriger Nachfrage umsonst in der Schlange im Imbiss anstanden, weil sie keine chilenischen Pesos annahmen. Aber sonst war der Ausflug beeindruckend: Natur wie in den Rockies, nur Berge noch zackiger, vergletscherter und näher um das Meer (den BeagleKanal) herumstehend. Ushuaia selbst ist ja auch rundherum mit Eisgipfeln zugestellt, aber im Sonnenschein im Sommer recht angenehm. Uns am Pier gegenüber lagen mindestens 3 kleinere Kreuzfahrtschiffe, die wohl in die Antarktis wollten. Davor machten zwei Riesenfischer“boote“ verständlich, warum wir Angst vor Überfischung der Meere haben sollten...
Für Kap Hoorn am 23.1.springen wir um 5.30h aus dem Bett, stürzen auf Deck 11 in die Constellation-Lounge und finden außer vielen andern Gästen und heißem Kaffee und Gebäck sehr wenig Aussicht, da es noch fast dunkel und außerdem sehr neblig/wolkig war. Schemenhaft ist ein Hügel draußen zu sehen und der Wind weht ziemlich heftig, wenn man die Tür zum Deck öffnen will. Mit zunehmender Helligkeit und zwischenzeitlicher Nebelverziehung können wir Kap Hoorn als Felseninsel mit Leuchtturm erkennen und entdecken auch eins von den kleinen Kreuzfahrtschiffen zwischen uns und dem Kap. Unser Schiff bleibt eine Stunde vor dem Kap stehen, damit auch alle die Gelegenheit zum Filmen und Fotografieren bekommen und dreht dann nochmal,- wahrscheinlich damit auch die Balkonsuitenbewohner der Steuerbordseite einen Blick auf das Kap werfen können. Dann ist es aber auch genug und wir wenden uns nach Norden, wo es im Laufe des Tages freundlicher und wärmer und weniger windig wird. Das kriegen wir ab er erst am Nachmittag mit, weil wir uns noch einmal ins Bett legen und Schlaf nachholen.
27.1. (Montevideo) Sonst ist nicht mehr viel passiert, außer dass das Schiff etwas mehr rollte, weil wir relativ weit vom Land entfernt direkt nach Norden fuhren, während wir heiße Schokolade bei Klassikklängen von „Adagio Breeze“ tranken.
Am 24.1. wachen wir am laaangen Pier von Puerto Madryn auf und freuen uns über leicht wolkiges Wetter, nicht zu warm, als wir im roten nicht als wirklich groß zu bezeichnenden Bus mit schmalen Sitzen sitzen. Während der Fahrt erfahren wir viel über die 150 tapferen und wohl ein wenig blauäugigen Waliser, die mit Kind und wenig Kegel in dieser im wörtlichen Sinne Pampa landeten, um ihre Spuren wie englische Nachnamen, „welshe“ Hausnamen, Welsh-Tea und englisch anmutende Häuser bis heute zu hinterlassen. Nur die Hauptstraßen sind geteert wie die „ruta 3“, Regional- oder Ortschaftsnebenstraßen sind staubig. So auch die Straße zur Punta Loma, wo eine Kolonie von Seelöwen unten am Strand und viele Kormorane in den Felsen dahinter auf uns warten. Außerdem gucken auch die in der Pampa grasenden Pferde neugierig und streichelbereit auf die Touristen. Zurück am frühen Nachmittag liegen wir bis zu Abfahrt und darüber hinaus auf Liegen in der Sonne. Abends zaubert ein Paar, das nach Heidis Meinung mit Doublen arbeiten muss, da sie sonst nicht so oft Kästen, Kleider, oder auch Zersägebehälter tauschen könnten!! Die Constellation-Lounge mit ihrer „Chinesenband“ oder an anderen Abenden „Truppenbetreuungsprogramm“ mit den Tänzern oder „Salsamore“ bietet spät noch Unterhaltung.
Der Seetag am 25.1. bietet schönes Wetter, Sonnenliegen, Pool-Volley-Ball, Küste manchmal näher, manchmal weiter weg, dann nur noch Wasser bis zum Horizont, als wir die 290 km der Rio de la Plata-Mündung überqueren , abends schönes Reise-um-die-Welt Showprogramm und Galaessen und eine leicht erkältete Heidi.
Die aber am nächsten Tag, dem 26.1., es sich nicht nehmen lässt, in Punta del Este die schönen an Paris-Plage erinnernden Grundstücke und Villen, die ausgedehnten Strände, weniger die an Llorett de Mar erinnernden Hochhäuser, dafür um so mehr die Kunst am öffentlichen Strand und im öffentlich zugänglichen Park und ganz besonders die Gemälde von ? Gurvich und die (Klein-)Plastiken von Salvador Dali in den Museen „Rafi“ zu bewundern, nachdem wir nach dem Tendern am Strand einen Sandwich mit Cola für Kreditkarte und zwei Dollar zu uns genommen hatten. Leider blieb nicht genug Zeit, auch noch den arbeitenden Künstler im Außenbereich beim Sägen, Meiseln und Hämmern zu unterstützen, da es Leute im Bus gab, die zur ersten Essenssitzung zu Hause sein wollten. Abends die Komische Zaubernummer war nicht so ganz nach unserem Geschmack. Dafür war die Poolparty besonders für die vielen Hispanos und ganz spät für die „Jugendgruppe“, die sonst immer aus der Disco vertrieben wurde, und für uns „Neugiernasen“ lustig.
Montevideo erwartete uns am 27.1. schon um 7h morgens mit schönem Wetter, weil wir um 8.30h mit Andrea und ca. dreißig hauptsächlich jüdischen Gästen aus USA, Holland und Israel zur Stadtbesichtigung auf den Spuren des jüdischen Erbes verabredet waren. Die werden immer weniger, weil viele junge Leute nach Spanien oder Israel abwandern. Aber die Synagogen und Schulen und das einzige Holocaust-Denkmal in Südamerika werden wohl bleiben: Schön am Ufer des Rio de la Plata gelegen, ein wenig an die Klagemauer errinernd, die von zwei Blöcken unterbrochen und doch mit zwei Stegen verbunden den Fortgang des jüdischen Lebens vor und nach dem Holocaust symbolisiert. Andrea (mit Berliner und Nürnberger Vorfahren) gehört der deutschen jüdischen Gemeinde an, die nicht so religiös ist. Daneben gibt es noch die sephardischen und askenasischen Gemeinden. Eine Mitfahrerin wurde von einem einheimischen Mann gefragt, wie sie in New York denn ordentlich beten könnten, wenn die Männer auf die Frauen gucken könnten dabei...! Andreas Tochter war in Bremen in der Regensburger Straße zum Schüleraustausch und die beiden sprechen zu Hause mit der Großmutter und auch im SOS-Kinderdorf deutsch.
Zurück auf dem Schiff ist Heidi erst ´mal froh, trotz Erkältung mit gegangen zu sein, und nickert nach dem Essen im Rauchersessel vor sich hin, bis wir mit Köln skypen und die neu eingerichteten Zimmer bewundern können. Niko-Verbindung klappt leider nicht, da er nach den Kölnern nicht mehr online ist.
28.1. (Buenos Aires)
Die Abschiedsshow mit Akrobaten und Zauberer und Einzelsängerin war wieder einmal schön. Nachts sind uns dann noch die MSC Armonia und die Costa Fortuna im Fahrwasser entgegen und nahe gekommen, nachdem am Abend der Wind meine Karte von dem Schlüsselband gerissen und die Rezeptionistin mir genau so schnell eine neue gemacht hatte. Der Rio de la Plata ist ja so braun und riesig....
Am 28.1. ist in Buenos Aires strahlendes Wetter für unseren Ausflug zur „Fiesta Gaucha“. Große Estancia mit wunderschönem Garten, Gauchos mit Baskenmützen, Wein zur Begrüßung und ein Tänzchen; altmodische Einrichtung im Herrenhaus; Ringreiten, Kutschfahrt- oder Reitangebot; Kälbchen,Rinder, Puten, Pfaue, Hühner, Schafe, Nandus, Pferde laufen auf dem Gelände herum;
Essen (mehr als reichlich) auf dem offenen Feuer gebraten und in das „Festzelt“ gebracht von den Gauchos, die vorher geritten sind; zuletzt noch Volkstänzevorführung und Mittanz-Angebote : ein geruhsamer Nachmittag. Abends geht es Heidi gar nicht so gut vom Magen her. Sie isst nach dem Kofferpacken nicht mit. Pfefferminztee und Stängli helfen nicht.
29.1. (im Hotel „America Tower“ Buenos Aires)
Die letzte Nacht auf dem Schiff ließ uns (besonders Heidi) nicht so viel Schlaf finden und endete auch schon um 6.00h. Auschecken ging schnell, aber bis zum Abholen mussten wir vor dem Terminal etwas auf den Bus und den Besitzer Dieter Pietsch des gefundenen Rucksacks warten. Die Stadtrundfahrt führte uns zu „Evitas“ und anderen Grabmonumenten auf dem Recoleta-Friedhof, durch schöne Gründerzeitviertel , über die Avenida des 9. Julis zum Plaza de Majo, wo nur deshalb keine Mütter demonstrierten, weil nicht Donnerstag ist, schließlich am Viertel San Telmo und dem Antikmarkt vorbei zum La Boca Stadion und Amüsier-, Tango- und früherem Armenviertel mit bunten Kleinhäusern, Kneipen, Tangotänzern und unzähligen Touristen. Heidi ist dann gar nicht mehr ausgestiegen, da sie sich überhaupt nicht mehr fühlte, im Hotel im Bett geblieben, während ich um die Ecke einen Hamburger aß, und jetzt hoffen wir, dass sie sich bis morgen um 14.10h zur Abholungszeit einigermaßen gesund schläft...damit wir ab 17.10h einen guten Rückflug haben.
Nachtrag 6.2. (Bremen)
Der Flug war ganz ok, nachdem wir die Nacht und den Vormittag im Zimmer verbracht haben. In Frankfurt haben wir noch einen früheren durchgehenden Zug gefunden und konnten schon um 19.09h fahren.So waren wir schon um ca 23h in Bremen, auch wenn Heidi sich nicht besser fühlte und bis heute nicht wirklich kräftiger geworden ist.
Hallo, um halbacht aufgestanden, Frühstück, Taxi zum Bahnhof (viel zu früh da). Platz im Zug besetzt, aber gleich daneben Plätze gefunden. Plötzlich gemerkt, dass der Zug doch durchfährt! Sollen wir nun in Köln umsteigen, oder doch durchfahren auf der schöneren aber eine Stunde längeren Strecke am Rhein entlang?? Kurz vor Köln Entscheidung für Umsteigen. Neuer Zug fährt in andere Wagenreihenfolge ein als angegeben. Deswegen hetziger Umstieg und schlussendlich doch Abteilfindung. In Frankfurt viel Zeit und Mittagessen um halbfünf . Abflug ein paar Minuten verspätet um 20.30h. Ruhiger Flug in beinfreier aber sitzenger Reihe 19E und D und Ankunft um 5.00h Ortszeit (= 8.00 deutsche Zeit). Aufregung wegen Wartezone auf Gate 22 in Gate 20A und keiner Rauchmöglichkeit in Sao Paulo.
16.1.
Kaffetrinken und Croissantessen mildern Probleme ein wenig. Nach 3 Stunden Wartezeit geht es zurück in das gleiche Flugzeug in die gleichen Sitze zum Weiterflug nach Santiago. Dort Ankunft um 12h Ortszeit (= 16.00h deutsche Zeit) nach 5700 und 2600 km Flug am Freitag 13.1.. Manche Schwierigkeiten mit eingeführten Lebensmitteln bei anderen Reisenden (Rainer gibt Apfel in Abfall). Endlich Abfahrt zum Hotel Caesar Business auf der Avenido de Bernardo O´Higgins (Almeda) an der MetroStation „Santa Lucia“. Dort Kofferausladen und warme Sachen in einem extra Raum lagern. Dann Abfahrt zur Stadtrundfahrt, - nein Abmarsch zum Stadtrundgang mit Regierungsviertel (Moneda), Mittagimbiss, Kathedrale, Plaza Major, nicht ins Nationalmuseum und anschließender Weiterfahrt durch Santiago auf den Hügel „Parco metropolitano“ (?) zum Gucken auf „Reichenviertel“ und versmogte Anden.
18.1. (auf dem Schiff)
Nach Zimmerbeziehen, Kaffetrinken und Umgucken zum Abendessen in Italia Piccola (es gibt bessere Italiener !). Dort Schreck für Heide: Beim Rauchen auf der Straße vor dem Lokal springt ihr einer von hinten an den Hals und versucht, ihr die Halsketten abzureißen: Die große Garibaldi erwischt er ohne Verschluss, die kleinen reißen ab und rutschen in Heides BH mit den Anhängerherzen und -Aquamarin. Bedauern und Entschuldigungen der Umstehenden deutsch-sprechenden Chilenen bringen die Sachen nicht zurück und mildern den Schreck nicht. Der nette Polizist im Polizei-Van an der Ecke beim Hotel schreibt mit englischen und spanischen Brocken im Schein seines Handys das Protokoll des Raubs und gibt uns für die Versicherung ein Formular ohne Vorgangsnummer mit. Die besorgt erst der Rezeptionist des Hotels am Samstag 14.1. telefonisch.
Schönes Wetter lässt uns nach dem Frühstück auf den HandwerkerMarkt um die Ecke gehen (ganz vorsichtig), um dort eine Halskette mit Ohrringen für Heide und andere Mitgebringsel zu erstehen.
Auf den Besuch des Bella-Vista-Viertels zum Mittagessen und Weiterbummeln verzichten wir unter dem Eindruck des vorherigen Abends zu Gunsten von Mittagessen, Mittagsschläfchen, Kaffetrinken auf der Terrasse, Abendessen und anschließendem Relaxen beim Pool unterm Sternenhimmel.
Am Sonntag 15.1. bringt uns der Bus durch die Wein- und Obst (besonders Hass-Avocados und Zitrusfrüchte)Plantagen über die Küstenkordillieren nach Valparaiso zum Schiff: Große Stadt mit Hochhäusern und bunten kleinen Häusern, die sich überall die Hügel hinaufziehen. Überraschend schnelle Einschiffung (mit allen Koffern!), Imbiss, Kabine beziehen und Sonneliegen; Abendessen mit nettem Ehepaar aus Hessen; früh zu Bett.
Montag 16.1. beginnt mit Sonne, Frühstück, Umgucken, geht weiter mit Mittagessen, Sonnesitzen, Umgucken, Kaffetrinken, und endet nach „Formular“-Abendessen und CaptainsCocktail relativ früh in der Kabine (ohne Fotographie !).
Dienstag 17.1. zeigt sich in der Webcam des Schiffes etwas bewölkt, wird auch als unsicher wettermäßig mit 7° bis 22°C im Tagesprogramm gekennzeichnet, entpuppt sich dann aber als sonnig und warm, als die „Ausreederei“ in Puerto Montt beginnt. Rainer muss wieder 'mal einen Apfel opfern. Der Ausflug zum Llanquihue-See (sprich: Yankeeway), den Retrohue-Wasserfällen und Puerto Varas mit Immer-wieder-Blicken auf den Osorno- und andere Vulkane erweist sich als lohnend, auch wegen des Mittagessens (mit Pisco-Sour und einem Glas Wein + Wasser!). Abends noch Kakao (sehr süß!)-Trinken bei schöner Gitarrenbegleitung.
Mittwoch 18.1. beginnt erst um 9.33h, da verschlafen. Wetter schön. Küstenlandschaft spannend. Umgucken, WiFi-Anmeldung, Text schreiben. Niko email beantworten. Dabei ändert sich das Wetter auf kalt und regnerisch. Nach dem Abendessen ein bisschen Gitarrenmusik und Cocktail/Bier in der „Dunkel-Lounge“ als letzte Gäste.
19.1. (vor der MagellanStraße)
Nach dem Aufwachen um 9.00h zeigt die Bordkamera am Do. 19.1. links und rechts Berge mit wolkigem Himmel. Die Karte zeigt so viele Inseln und Inselchen, dass man sich fragt, wo der rote Punkt, der die Position des Schiffs markiert, noch Platz im Wasser findet!! Deshalb bleiben die Eier und Speck und Würstchen und gegrillte Tomate und Ham erst 'mal auf dem Teller sich selbst überlassen, Kaffe wird gar nicht geholt, weil Fotos und Videos die Durchfahrt durch den Trinidad Kanal dokumentieren sollen. Nach dem Frühstück fällt auch prompt Nebel und der „Fjord“ weitet sich. Beim Mittagessen blasen die Walgruppen „um die Wette“ und wir verlassen den Kanal.Auf dem Pazifik bewegt sich das Schiff nicht nur vorwärts, sondern auch (gemäßigt!) hoch und runter und links- und rechtsneigend, so dass wir uns in ein Mittagsschläfchen wiegen lassen können. Danach lassen dunkle Wolken die Berge in der Ferne als Inseln und Links- und Rechtsbegrenzung der Magellanstraße nur erahnen. Beim Näherkommen entpuppen sie sich als Spitzen und Zacken und Grate und Kuppen ohne großen Pflanzenbewuchs. In der Constellation-Lounge sitzt es sich gut vor den großen Panoramafenstern mit dem gleichen Ausblick wie auf der Brücke!
22.1. (nach Kap Hoorn)
Die Magellanstraße sieht aus wie ein Fjord in Norwegen: links und rechts hohe Berge mit Schnee und ohne Schnee und mindestens ein Wasserfall, dann wird’s langsam dunkel während des Abendessens (ca. 21.30h). Ich weiß jetzt gar nicht mehr, an welchen Tagen welche Shows abends waren. Aber sie waren zum Teil recht spannend. Daniel Bouchet, ein Sänger, der auch (spanische) Gitarre spielte; Das Showteam mit guten Sängern und Tänzern; ein (Luftseil-)Akrobat auch mit Partnerin zum Verzaubern und Luftanhalten; die „Pampa Devils“ mit Bolas und TangoShow; das Orchester, das auch ganz hervorragend als Jazzcombo fungiert. Außerdem gibt es in den verschiedenen Bars noch Tanz- und Popcombos und Gitarren- und Klavierspieler, ein KlassikDuo. Es ist fast ein bisschen schade, dass wir die zweite Essenssitzung haben, die dann doch meist bis 23h dauert..... In der Magellanstraße lässt es sich gut schlafen, da kaum Meerbewegung, auch wenn sie sich mitten in der Nacht um 90° nach NW dreht,um unsere Celebrity Infinity am 20.1. nach Puntas Arenas zu bringen.Dort wandeln wir auf historischen Spuren und staubigen Straßen nach Fort Bulnes, einem wieder aufgebauten englischen Fort mit Grassoden-Häusern, Palisadenzäunen, Blockhäusern, einer Kirche, vielen alten Kanonen und wunderschönen Ausblicken auf die Magellanstraße vor und nach dem „Knick“. Vom „Hungerdorf“ ist nichts mehr zu sehen, aber die schöne Bucht hat Fischer dazu gebracht ein neues Dorf mit Hafen zu bauen,weil es billiger ist, den Fang mit dem LKW nach Puntas Arena zu bringen und dafür kürzere Wege in die Fanggründe zu haben. Das erklärte uns Gerd ..?.., der Urgroßvater, dessen älteste Urenkelin 20 ist, so dass er vielleicht noch Ur-ur-großvater wird, und dessen Vater aus Rügen auf sehr verschlungenen Wegen nach Puntas Arenas gekommen war. Er spricht noch besser Deutsch als Englisch und baut seine Erklärungen sehr didaktisch auf !Er ist begeisterter Patagonier und wirbt sehr dafür, die Streitereien um Grenzen und Ausbeutung der Bodenschätze zwischen Chile, Argentinien und Paraguay zu beenden und einen gemeinsamen Patagonienstaat zu gründen. Der abschließende Besuch in der „Estancia ...“ lieferte schöne Einblicke in Schlafzimmer aus den 50-iger Jahren („wenn nicht abgeschlossen ist, ist die Toilette frei und kann benutzt werden“), „Sala del arma“, Schuppen, Schmiede, Wohnzimmer und großen Festraum mit Tanzvorführung („Huelpa“ ?) des Hausherren-Ehepaares im Petticoat und Gauchokostüm einschließlich klingelnden Sporen und kleinen Häppchen nebst Pisco-Sour, der uns dann leider nicht mehr den Weg in die Stadt sondern nur noch zurück aufs Schiff übrig ließ...
25.1. (vor Mar de la Plata)
Das Schiff fand auch ohne unsere Hilfe und ohne Pisco Sour den verschlungenen Weg durch die Kanäle und Inselchen in den Beagle-Kanal, während wir zuerst den Pampa-Devils bei ihrer Show und dann dem Orchester bei seiner Jam-Session zuguckten.
In Ushuaia warten am 22.1. schon die Busse, da die Reihenfolge des Ausfluges sich geändert hat: Erst Nationalpark, dann Katamaran zu den Seelöwen und Kormorane, die hier gar nicht einfach schwarz und klein sind, sondern mit ihren weißen Bäuchen und schwarzen Rücken und der selben Art auf Felsen herumzustehen solange Pinguinen gleichen, bis sie losfliegen...Im Nationalpark fanden wir neben schöner Natur (Buchten, See, Fluss, Regenwald) auch Überreste von Resten von Hütten der Ureinwohner und die Bestätigung dafür, dass Chile und Argentinien sich nicht wirklich gewogen sind, da wir trotz vorheriger Nachfrage umsonst in der Schlange im Imbiss anstanden, weil sie keine chilenischen Pesos annahmen. Aber sonst war der Ausflug beeindruckend: Natur wie in den Rockies, nur Berge noch zackiger, vergletscherter und näher um das Meer (den BeagleKanal) herumstehend. Ushuaia selbst ist ja auch rundherum mit Eisgipfeln zugestellt, aber im Sonnenschein im Sommer recht angenehm. Uns am Pier gegenüber lagen mindestens 3 kleinere Kreuzfahrtschiffe, die wohl in die Antarktis wollten. Davor machten zwei Riesenfischer“boote“ verständlich, warum wir Angst vor Überfischung der Meere haben sollten...
Für Kap Hoorn am 23.1.springen wir um 5.30h aus dem Bett, stürzen auf Deck 11 in die Constellation-Lounge und finden außer vielen andern Gästen und heißem Kaffee und Gebäck sehr wenig Aussicht, da es noch fast dunkel und außerdem sehr neblig/wolkig war. Schemenhaft ist ein Hügel draußen zu sehen und der Wind weht ziemlich heftig, wenn man die Tür zum Deck öffnen will. Mit zunehmender Helligkeit und zwischenzeitlicher Nebelverziehung können wir Kap Hoorn als Felseninsel mit Leuchtturm erkennen und entdecken auch eins von den kleinen Kreuzfahrtschiffen zwischen uns und dem Kap. Unser Schiff bleibt eine Stunde vor dem Kap stehen, damit auch alle die Gelegenheit zum Filmen und Fotografieren bekommen und dreht dann nochmal,- wahrscheinlich damit auch die Balkonsuitenbewohner der Steuerbordseite einen Blick auf das Kap werfen können. Dann ist es aber auch genug und wir wenden uns nach Norden, wo es im Laufe des Tages freundlicher und wärmer und weniger windig wird. Das kriegen wir ab er erst am Nachmittag mit, weil wir uns noch einmal ins Bett legen und Schlaf nachholen.
27.1. (Montevideo) Sonst ist nicht mehr viel passiert, außer dass das Schiff etwas mehr rollte, weil wir relativ weit vom Land entfernt direkt nach Norden fuhren, während wir heiße Schokolade bei Klassikklängen von „Adagio Breeze“ tranken.
Am 24.1. wachen wir am laaangen Pier von Puerto Madryn auf und freuen uns über leicht wolkiges Wetter, nicht zu warm, als wir im roten nicht als wirklich groß zu bezeichnenden Bus mit schmalen Sitzen sitzen. Während der Fahrt erfahren wir viel über die 150 tapferen und wohl ein wenig blauäugigen Waliser, die mit Kind und wenig Kegel in dieser im wörtlichen Sinne Pampa landeten, um ihre Spuren wie englische Nachnamen, „welshe“ Hausnamen, Welsh-Tea und englisch anmutende Häuser bis heute zu hinterlassen. Nur die Hauptstraßen sind geteert wie die „ruta 3“, Regional- oder Ortschaftsnebenstraßen sind staubig. So auch die Straße zur Punta Loma, wo eine Kolonie von Seelöwen unten am Strand und viele Kormorane in den Felsen dahinter auf uns warten. Außerdem gucken auch die in der Pampa grasenden Pferde neugierig und streichelbereit auf die Touristen. Zurück am frühen Nachmittag liegen wir bis zu Abfahrt und darüber hinaus auf Liegen in der Sonne. Abends zaubert ein Paar, das nach Heidis Meinung mit Doublen arbeiten muss, da sie sonst nicht so oft Kästen, Kleider, oder auch Zersägebehälter tauschen könnten!! Die Constellation-Lounge mit ihrer „Chinesenband“ oder an anderen Abenden „Truppenbetreuungsprogramm“ mit den Tänzern oder „Salsamore“ bietet spät noch Unterhaltung.
Der Seetag am 25.1. bietet schönes Wetter, Sonnenliegen, Pool-Volley-Ball, Küste manchmal näher, manchmal weiter weg, dann nur noch Wasser bis zum Horizont, als wir die 290 km der Rio de la Plata-Mündung überqueren , abends schönes Reise-um-die-Welt Showprogramm und Galaessen und eine leicht erkältete Heidi.
Die aber am nächsten Tag, dem 26.1., es sich nicht nehmen lässt, in Punta del Este die schönen an Paris-Plage erinnernden Grundstücke und Villen, die ausgedehnten Strände, weniger die an Llorett de Mar erinnernden Hochhäuser, dafür um so mehr die Kunst am öffentlichen Strand und im öffentlich zugänglichen Park und ganz besonders die Gemälde von ? Gurvich und die (Klein-)Plastiken von Salvador Dali in den Museen „Rafi“ zu bewundern, nachdem wir nach dem Tendern am Strand einen Sandwich mit Cola für Kreditkarte und zwei Dollar zu uns genommen hatten. Leider blieb nicht genug Zeit, auch noch den arbeitenden Künstler im Außenbereich beim Sägen, Meiseln und Hämmern zu unterstützen, da es Leute im Bus gab, die zur ersten Essenssitzung zu Hause sein wollten. Abends die Komische Zaubernummer war nicht so ganz nach unserem Geschmack. Dafür war die Poolparty besonders für die vielen Hispanos und ganz spät für die „Jugendgruppe“, die sonst immer aus der Disco vertrieben wurde, und für uns „Neugiernasen“ lustig.
Montevideo erwartete uns am 27.1. schon um 7h morgens mit schönem Wetter, weil wir um 8.30h mit Andrea und ca. dreißig hauptsächlich jüdischen Gästen aus USA, Holland und Israel zur Stadtbesichtigung auf den Spuren des jüdischen Erbes verabredet waren. Die werden immer weniger, weil viele junge Leute nach Spanien oder Israel abwandern. Aber die Synagogen und Schulen und das einzige Holocaust-Denkmal in Südamerika werden wohl bleiben: Schön am Ufer des Rio de la Plata gelegen, ein wenig an die Klagemauer errinernd, die von zwei Blöcken unterbrochen und doch mit zwei Stegen verbunden den Fortgang des jüdischen Lebens vor und nach dem Holocaust symbolisiert. Andrea (mit Berliner und Nürnberger Vorfahren) gehört der deutschen jüdischen Gemeinde an, die nicht so religiös ist. Daneben gibt es noch die sephardischen und askenasischen Gemeinden. Eine Mitfahrerin wurde von einem einheimischen Mann gefragt, wie sie in New York denn ordentlich beten könnten, wenn die Männer auf die Frauen gucken könnten dabei...! Andreas Tochter war in Bremen in der Regensburger Straße zum Schüleraustausch und die beiden sprechen zu Hause mit der Großmutter und auch im SOS-Kinderdorf deutsch.
Zurück auf dem Schiff ist Heidi erst ´mal froh, trotz Erkältung mit gegangen zu sein, und nickert nach dem Essen im Rauchersessel vor sich hin, bis wir mit Köln skypen und die neu eingerichteten Zimmer bewundern können. Niko-Verbindung klappt leider nicht, da er nach den Kölnern nicht mehr online ist.
28.1. (Buenos Aires)
Die Abschiedsshow mit Akrobaten und Zauberer und Einzelsängerin war wieder einmal schön. Nachts sind uns dann noch die MSC Armonia und die Costa Fortuna im Fahrwasser entgegen und nahe gekommen, nachdem am Abend der Wind meine Karte von dem Schlüsselband gerissen und die Rezeptionistin mir genau so schnell eine neue gemacht hatte. Der Rio de la Plata ist ja so braun und riesig....
Am 28.1. ist in Buenos Aires strahlendes Wetter für unseren Ausflug zur „Fiesta Gaucha“. Große Estancia mit wunderschönem Garten, Gauchos mit Baskenmützen, Wein zur Begrüßung und ein Tänzchen; altmodische Einrichtung im Herrenhaus; Ringreiten, Kutschfahrt- oder Reitangebot; Kälbchen,Rinder, Puten, Pfaue, Hühner, Schafe, Nandus, Pferde laufen auf dem Gelände herum;
Essen (mehr als reichlich) auf dem offenen Feuer gebraten und in das „Festzelt“ gebracht von den Gauchos, die vorher geritten sind; zuletzt noch Volkstänzevorführung und Mittanz-Angebote : ein geruhsamer Nachmittag. Abends geht es Heidi gar nicht so gut vom Magen her. Sie isst nach dem Kofferpacken nicht mit. Pfefferminztee und Stängli helfen nicht.
29.1. (im Hotel „America Tower“ Buenos Aires)
Die letzte Nacht auf dem Schiff ließ uns (besonders Heidi) nicht so viel Schlaf finden und endete auch schon um 6.00h. Auschecken ging schnell, aber bis zum Abholen mussten wir vor dem Terminal etwas auf den Bus und den Besitzer Dieter Pietsch des gefundenen Rucksacks warten. Die Stadtrundfahrt führte uns zu „Evitas“ und anderen Grabmonumenten auf dem Recoleta-Friedhof, durch schöne Gründerzeitviertel , über die Avenida des 9. Julis zum Plaza de Majo, wo nur deshalb keine Mütter demonstrierten, weil nicht Donnerstag ist, schließlich am Viertel San Telmo und dem Antikmarkt vorbei zum La Boca Stadion und Amüsier-, Tango- und früherem Armenviertel mit bunten Kleinhäusern, Kneipen, Tangotänzern und unzähligen Touristen. Heidi ist dann gar nicht mehr ausgestiegen, da sie sich überhaupt nicht mehr fühlte, im Hotel im Bett geblieben, während ich um die Ecke einen Hamburger aß, und jetzt hoffen wir, dass sie sich bis morgen um 14.10h zur Abholungszeit einigermaßen gesund schläft...damit wir ab 17.10h einen guten Rückflug haben.
Nachtrag 6.2. (Bremen)
Der Flug war ganz ok, nachdem wir die Nacht und den Vormittag im Zimmer verbracht haben. In Frankfurt haben wir noch einen früheren durchgehenden Zug gefunden und konnten schon um 19.09h fahren.So waren wir schon um ca 23h in Bremen, auch wenn Heidi sich nicht besser fühlte und bis heute nicht wirklich kräftiger geworden ist.
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